Mit 75 Jahren holte sich Wilhelm (Willi) Karamann vom TC Blau-Weiß Salzgitter bei den Nationalen Deutschen Hallenmeisterschaften in Essen den Doppel-Titel.

Diese Meisterschaften gehören zu den größten und traditionsreichsten Senioren-Turnieren in Deutschland. In diesem Jahr nahmen insgesamt 640 Seniorinnen und Senioren teil.
Zusammen mit seinem Partner Karl Rödermund vom SC Lippstadt schaltete Karamann zunächst das Doppel Claus Geissmar/Gerhard Walkerling vom TK Goslar glatt mit 6:1,6:3 aus. 
Im Viertelfinale siegten Karamann/Rödermund gegen die an Nummer eins gesetzten Jürgen Berger/Günter Schwellnus vom Kölner HTC nach ausgeglichenem Kampf mit 7:5, 6:3.
Dieser Sieg ist umso beachtenswerter, als Berger amtierender Europameister im Herren Doppel ist und Schwellnus in der Deutschen Tennis-Nationalmannschaft der Herren 75 spielt.
 
Im Finale gegen Günter Klock/Manfred Lilje vom SV Böblingen wurde die Spannung auf die Spitze getrieben. In drei hart umkämpften Sätzen siegten Karamann/Rödermund schließlich mit 6:4,3:6,10:5. Wobei der dritte Durchgang im Matchtiebreak entschieden wurde.  

Willi Karamann ist bei nahezu allen bedeutenden Turnieren anzutreffen. Vor einem Jahr sicherte er sich in Seefeld den Titel eines Europameisters im Doppel der Herren 75. Ständiges Training mit Tennisfreunden des TC Blau-Weiß ist Voraussetzung  für seine Spielstärke. Garanten seiner guten Leistungen sind das Volleyspiel und der Aufschlag.
Da der TC Blau-Weiß keine für Karamann altersgerechte Mannschaft gemeldet hatte, spielte er in der Sommersaison 2010 für Pfeil Broistedt und wurde mit seinem Team Gruppensieger in der Oberliga. In der Sommersaison 2011 wird er den Schläger für den TK Goslar(Oberliga) schwingen. 

Als nächste Turniertermine stehen für den rastlosen Karamann die Internationalen Senioren-Turniere in Ottersweier/Baden-Württemberg und Lübeck auf seinem umfangreichen Tennisprogramm.
 
Karamann begann das Tennisspielen erst mit 40 Jahren. Er ist ein gutes Beispiel für alle, die noch im fortgeschrittenem Alter mit diesem Sport beginnen wollen. Man muss ja nicht gleich Deutscher Meister werden.
(Manfred Fehly)